11 interessierte Gartler nahmen am Schnittkurs in Adlgaß teil. Baumwart Gottfried Hopf führte in die wichtigen Punkte des Schneidens von Obstbäumen ein. Es gibt bei der klassischen Kronenerziehung grundsätzlich nur vier Stellen, an denen man die Äste anschneidet: Beim Einkürzen von Stammverlängerung und den drei Leitästen für einen stabilen Kronenaufbau. Ansonsten schneidet man Äste ganz weg oder leitet auf waagrecht stehende Äste ab. Damit fördert man den Aufbau von Fruchtholz, an dem Blütenknospen gebildet werden. In der Regel ist bei den Schnittmaßnahmen auf ein ausgewogenes Verhältnis von Blatt- und Blütenknospen zu achten. Grundsätzlich gilt: Starker Rückschnitt fördert starken Austrieb, das aber in der Regel nicht beabsichtigt ist. Darum sollte man hier zurückhaltend sein. Gutes und gesundes Obst selbst braucht Licht sowie ein gesundes Blatt. Wichtig ist die Auswahl von robusten, der jeweiligen Witterung angepassten Sorten mit der passenden Wurzelunterlage, die für das Wachstum verantwortlich ist. Wenn man einen Obstbaum pflanzt, sollte man sich auch Gedanken über den geeigneten Standort machen. Faktoren sind Abstände zu anderen Bäumen, zur Grundstücksgrenze, mögliche Beeinträchtigungen durch Fahrzeuge (Bodenverdichtung, Beschädigung von Ästen, etc.) oder auch bei der Lagerung des Schnees im Winter. Nach der theoretischen Einführung konnten die Teilnehmer die Grundsätze des Baumschnitts an den Obstbäumen am Forsthaus Adlgaß umsetzen. Hier konnten sie mit Unterstützung von unseren Baumwarten Gottfried Hopf und Peter Gehmacher den Ersatz von abgetragenen Fruchtruten, die Austriebsförderung von zurückgebliebenen Ästen, die Umsetzung oder Korrektur des Kronenaufbaus an jungen und etwas älteren Bäumen selbst in der Praxis durchführen.
Foto: Florian Seestaller