Aufschlussreiche Informationen bekamen die Teilnehmer des Ausfluges zur Bioblumengärtnerei Seidemann in Völs/Kematen im Tiroler Inntal. Bei der engagierten Begrüßung und Einführung durch den Inhaber Erwin Seidemann erfuhren die Inzeller Gartler, dass der Familienbetrieb seit 1902 besteht und seit 2015 als erste Bioblumengärtnerei in Österreich zertifiziert ist. Der Betrieb produziert Blumen und Pflanzen, die frei von chemischen Pflanzenschutzmitteln und synthetischen Düngern sind sowie ohne Torf herangezogen werden. Dazu wird die eigene Erde u.a. aus Bims, Rindenmulch, Blähton, Holzfaser, Gesteinsmehl und Hühnertrockenmist zusammengestellt. Auf Hornspäne werde verzichtet, weil diese üblicherweise aus China stamme und mit Antibiotika und Glyphosat belastet sei. Überrascht waren die Inzeller, als Seidemann erklärte, dass er zwar mit EM arbeite, dieses aber nur zur Reinigung seiner Pflanzgefäße verwende. Ansonsten setze er lieber Komposttee ein, der etwa 12.000 Mikroorganismen und damit bei weitem mehr enthalte als EM. Ergänzend zu diesem Vorgang hat sich die Gärtnerei Betriebe gesucht, die biologisch abbaubare Pflanzgefäße z.B. aus Holzfasern oder Sonnenblumenkernschalen produziert werden. Für die Pflanzenstärkung werden eigene Pflanzenauszüge aus Kräutern verwendet. Als Dünger werden Schafwollepellets und Traubentrester eingesetzt. Nach den Führungen durch die Produktionsstätten konnten die Gartler zahlreiche Blumen, Salat- und Kräuterpflanzen erwerben und mit nach Hause nehmen. Beim anschließenden Mittagessen im Restaurant der Bergiselschanze genossen sie einen herrlichen Überblick über die Stadt Ingolstadt. In Kufstein konnten die Teilnehmer bei der Heimfahrt durch die Altstadt schlendern und sich an Kaffee und Kuchen oder einem Eis laben. Mit der Fahrt über Ebbs und Reit im Winkl kehrte der fast voll besetzte Bus nach Inzell und Weißbach zurück.
Fotos: Waltraud Jahn