Beim Vorstand der Salzburger Obst- und Gartenbauvereine Sepp Wesenauer lernten Gottfried Hopf, Werner Bauregger und Flori Seestaller in dessen Obstanger Vorteile und Vorgehensweise des Sommerschnittes bei Obstbäumen kennen. Sie wollten Einzelheiten zu dieser Methode des Obstbaumschnittes kennenlernen und ausprobieren.

Was ist das Wichtige/Positive am Sommerschnitt?

– Hier erfolgt der Schnitt von dem, was im Frühjahr nicht geschehen ist

– die Entfernung von Wasserschossern trägt zur Durchlüftung des Baumes bei. Das Laub auch im Inneren trocknet schneller ab und reduziert so die Anfälligkeit für Blattkrankheiten

– Man kann das Wachstum des Baumes beruhigen, was mit dem reinem Winter-/Frühjahrsschnitt nicht möglich ist

– im Sommer erfolgt eine schnellere Wundheilung

– Blattkrankheiten können erkannt werden, weil man den Baum noch einmal von Oben bis Unten genau betrachtet

– Mangelerscheinungen sind gerade beim Laub sichtbar

– ein regelmäßiger Sommerschnitt reduziert die Arbeit beim Baumschnitt insgesamt

Im Frühjahr wird geschnitten, was wachsen soll (Leitäste, Wandbäume). Im Sommer  werden Wasserschosser gerissen. Der Schnitt der Bäume findet von Mitte Juli bis in den Herbst hinein statt. Je früher, desto besser. Sobald das Laub beim Schnitt im Herbst schon weg ist, wird mit dem Schnitt bereits wieder das Wachstum des Baumes angeregt.

Triebspitzen schlank schneiden (starke Fruchtäste weg, schlanke Triebäste stehen lassen). Beim Schnitt immer die Äste wegschneiden, die mindestens halb so stark sind wie der Stamm (aber auch bei den Fruchtästen, wenn diese stärker als der Trieb sind).

 

Der Schnitt bei Wandbäumen:

Marillen und Birnen im Frühjahr auf 4 Augen pinzieren, dann im Sommer nochmal auf zwei Augen pinzieren. Vorteil ist, dass so immer frisches Fruchtholz zur Verfügung steht.